Archive-name: de.rec.musik.hifi-FAQ | Last-modified: 2003-06-08 | Version: 0.15 ===================== de.rec.musik.hifi-FAQ ===================== | Copyright (c) 1997--2003 Patrick Piecha . All rights reserved. ---------------------------------------------------------------------- Dies ist die FAQ (für "Frequently Asked Questions") der Newsgruppe und behandelt Fragen der Audio- und HiFi-Technik. Die aktuelle Version ist jeweils unter | | verfügbar. Fragen, Antworten, Korrekturen, Anmerkungen, Hinweise und URLs sind willkommen. Änderungen gegenüber der Vorgängerversion sind durch Zeichen am Anfang der Zeile kenntlich gemacht, hierbei bedeutet "+" eine neu hinzugefügte und "|" eine geänderte Zeile. Eine kommerzielle Nutzung dieser FAQ ist NICHT erlaubt. ---------------------------------------------------------------------- Inhalt ====== 1 Die Newsgruppe 2 Analoge Audiotechnik 2.1 Plattenspieler * Grundlagen * Antriebsvarianten * Chassis-Arten * Aufstellung * Tonarme * Tonabnehmersysteme * Justage * Pflege * Schallplatten 2.2 Verstärker * Was bedeuten die Verstärkerleistungen wie "Sinusleistung", "Musikleistung", "Spitzenleistung", "PMPO" oder "DIN"? * Ich habe gehört, daß man Boxen auch durch eine zu geringe Verstärkerleistung überlasten kann. Wie ist das möglich? Wie sollte ich die Leistung meines Verstärkers wählen? * Ich habe einen 5-Kanal-Verstärker, den ich jedoch zunächst jedoch nur als Stereoverstärker benutzen möchte. Ist es möglich, vorerst nur zwei Boxen anzuschließen oder kann der Verstärker dabei Schaden nehmen? * Mein Verstärker hat zu wenig Eingänge. Was kann ich tun? * Kann ich ein Gerät statt über den Line-Ausgang auch mit dem Kopfhörerausgang an einen anderen Line-Eingang (z.B. Verstärker oder Tape-Deck) anschließen? 2.3 Lautsprecher * Mit welchem Kabel soll ich meine Boxen an den Verstärker anschließen? Was muß ich beachten? * Bei meinen Lautsprechern ist ein Hoch-/Mittel-/Tieftöner defekt. Der Hersteller ist unbekannt oder Firma xyz existiert nicht mehr. Welchen Hoch-/Mittel-/Tieftöner soll ich als Ersatz kaufen? * Was ist Bi-Wiring? Was ist Bi-Amping? Was ist eine Aktivbox? Wie sieht die jeweilige Verkabelung aus? 2.4 Technik * Wie messe ich den Ein- bzw. Ausgangswiderstand meines Gerätes? * Wo bekomme ich Bedienungsanleitungen und Schaltpläne zu meinem Gerät? * Wo bekomme ich Ersatzteile zu meinem Gerät? Wo kann ich mein Gerät reparieren lassen? Wer kennt Serviceadressen von Hersteller xy? * Ich suche die Steckerbelegung vom Autoradio xy. 2.5 Probleme * Meine Anlage brummt. Wenn ich den Antennenstecker vom Tuner abziehe, ist das Brummen weg. * Bei meinem Verstärker gibt es bei Änderungen der Lautstärke oder beim Umschalten des Eingangs immer ein lautes Krachen. Was passiert da? Wie kann ich das beseitigen? 3 Digitale Audiotechnik 3.1 Grundlagen * Was besagt das Sampling-Theorem? * Ist eine Samplingfrequenz von 44,1 kHz genug? Was ist mit 96 kHz? * Was ist Oversampling? * Wozu müssen die Spiegelfrequenzen ausgefiltert werden? * Was ist Sampling-Rate-Conversion? Wozu ist das nötig? * Was ist Jitter? Wird meine digitale DAT-Kopie durch Jitter schlechter? 3.2 Compact-Disc * Wann wurde die CD entwickelt? * Welches waren die ersten CD-Player? * Welche CD-Player können CD-Rs abspielen? Sind die heutigen CD-Player eigentlich im allgemeinen fähig, CD-RWs zu lesen? Oder nur bestimmte? Welche? * Wie schaffen es eigentlich die Preßwerke, 78 Minuten Musik (z.B. The Prodigy "Music for the jilted generation") auf eine CD zu pressen? * Warum werden CDs mit 44,1 kHz gesamplet und nicht z.B. mit 44,6 kHz? * Klingen selbstgebrannte CD-Kopien auf CD-R schlechter? * Was ist der Unterschied zwischen normalen CD-R-Rohlingen und den teureren Rohlingen mit der Aufschrift "Audio"? * Ich möchte meine selbstgebrannten CDs mit einem Kopierschutz versehen. Geht das? Wie mache ich das? * Seit einiger Zeit hört man viel über kopiergeschützte CDs, wie ist das möglich? * Ist es sinnvoll, mit einer Reinigungs-CD die Laseroptik meines Players zu reinigen? 3.3 MiniDisc * Welche ATRAC-Version ist aktuell? (Stand: Oktober 1999) * Kann ich eine alte MD in einem neuen Recorder abspielen? Und umgekehrt? * Kann ich eine MD verlustfrei über den Digitalausgang weiterkopieren? * Kann ich einen MD-Recorder als A/D-Wandler benutzen, oder geben die MD-Decks am Digitalausgang das datenreduzierte Signal aus? 3.4 Digitales Kopieren * Was ist S/P-DIF? Was ist Toslink? * Was ist AES/EBU? * Was ist besser, die optische Toslink- oder die Koax-Verbindung? * Mein CD-Player hat nur einen optischen Ausgang, mein MD-Recorder aber einen koaxialen Eingang. Was kann ich tun? * Was muß ich bei der Auswahl eines Koax-Kabels beachten? * Was muß ich bei der Auswahl eines optischen Kabels beachten? * Welche Entfernungen kann man damit digital überbrücken? * Was ist SCMS? Wie oft kann ich nun digital kopieren? * Wie kann ich SCMS umgehen? Ist das legal? * Darf ich CDs für persönliche Zwecke kopieren? 4 Audioverarbeitung mit dem Rechner 4.1 Audioaufnahmen * Ich möchte meine alten Platten auf CD brennen. Wie mache ich das, was brauche ich und was muß ich beachten? 4.2 MP3 (MPEG 1 Layer 3) * Was ist MP3? * Welche Autoradios mit MP3-Fähigkeit gibt es? * Ich möchte vom Radio direkt als MP3 aufnehmen, ohne den Umweg über eine platzfressende Wav-Datei zu gehen. Welche Software gibt es dafür? * Wie kann ich MP3-Dateien zusammenfügen? * Womit kann ich MP3-Dateien schneiden und bearbeiten? * Wo finde ich Informationen zum Aufbau eines Audioformates (z.B. Wav)? 5 Heimkino * Kann mein Heimkino-Receiver/Soundkarte/sonstiges Gerät mit Dolby Digital- Decoder auch Dolby Surround decodieren? 6 Kaufentscheidungen * Kann mir jemand erklären, was die Begriffe von Klangbeschreibungen (wie z.B. "trocken, warm, von den Boxen losgelöst, seidiger Klang") bedeuten? * Gerät A hat in der Zeitschrift xy Punkte, Gerät B aber nur yz bekommen. Ist Gerät B wirklich so viel schlechter? Mir gefällt Gerät B aber eigentlich viel besser. Welches soll ich nun kaufen? 7 Geräte 7.1 Empfehlenswerte Kopfhörer 7.2 Empfehlenswerte Mikrofone 8 Umstrittene Produkte * Bedini Clarifier * Netzleisten, Netzkabel * grün angemalte CDs * Randfräsung von CDs * Einbrennen von Kabeln, Einbrenn-CDs, Entmagnetisierungs-CDs 9 Links * Schallplatten * Kopfhörer und Zubehör A Credits ---------------------------------------------------------------------- 1 Die Newsgruppe ===================================== wurde im Mai 2001 in umbenannt ("musik" statt "music"). Die Gruppe gibt es nicht mehr, sie sollte also -- auch wenn sie auf dem lokalen Newsserver evt. noch vorhanden ist -- nicht benutzt werden. Gruppenname: de.rec.musik.hifi Tagline: HiFi-Audio-Technik. Charta: In dieser Newsgruppe geht es um alle Aspekte der zur Tonaufzeichnung und -wiedergabe notwendigen Technik und Geräte. themenverwandte Gruppen: de.comp.audio Verarbeitung von Audiodaten am Computer. de.rec.film.heimkino Filmerlebnis im Wohnzimmer. de.rec.musik.* Musikbezogene Themen. de.alt.music.lyrics Suche und Identifikation von Songtexten. de.comp.hardware.laufwerke.brenner CD-Brenner und DVD-Brenner. de.comp.hardware.laufwerke.cd+dvd Glaenzende Scheiben am Computer. de.sci.electronics Elektronik in Theorie und Praxis. de.markt.musik Angebote/Gesuche im Musikbereich. de.alt.hoerfunk Radio, Programme, Sendungen etc. de.rec.hoerspiel Hoerspiele im Radio und auf Tontraegern. Was beim Posten beachtet werden sollte: Wie in jeder Newsgruppe sollten auch in die üblichen Regeln der Netiquette beachtet werden. Neue Nutzer sollten zunächst die Hinweise in lesen und vor dem Posten in die dortigen Beiträge erst eine zeitlang verfolgen. Insbesondere ist im Header ein vollständiger Realname erwünscht. Dies gehört zur allgemeinen Höflichkeit im Usenet und steigert beträchtlich die Chancen auf eine hilfreiche Antwort. Weiterhin sollte bei Zitaten (Quotings) der jeweilige Urheber des zitierten Textes ausreichend erkennbar sein. Der eigene Text gehört *unter* das Zitierte. Auch Fragen zu Car-HiFi sind in gut aufgehoben, An- und Verkaufgesuche sind jedoch i.A. unerwünscht, sie gehören nach . Generelle Fragen zu Musik ("Wie heißt die Musik aus der Werbung xy?", "Ich suche Musik von yz." u.ä.) gehören in besser geeignete Gruppen, wie z.B. . Last but not least: Um Mißverständnisse zu vermeiden, empfiehlt es sich, bei Fragen und Problemen eine möglichst exakte Beschreibung zu geben. 2 Analoge Audiotechnik ======================= 2.1 Plattenspieler ------------------- * Grundlagen Grundsätzlich besteht auch der moderne Plattenspieler nach wie vor aus folgenden Teilen: Chassis, Plattenteller, Motorantrieb, Tonarm und Tonabnehmersystem. Plattenspieler sollten möglichst schwingungsfrei aufgestellt werden und benötigen je nach Modell intensive Justage und Pflege. Sie können aufgrund ihrer elektrischen Eigenschaften ihrer Tonabnehmer nicht "einfach so" an jeden Verstärker angeschlossen werden, sondern benötigen einen eigens dafür vorgesehenen Phono-Eingang. Steht ein solcher nicht zur Verfügung, müssen sie über einen externen Phono-Vorverstärker an einen Line- oder Tape-In-Eingang angeschlossen werden. * Antriebsvarianten Es gibt drei Varianten des Tellerantriebs: 1. Reibrad (Idler-Wheel-Drive) Dies ist die älteste Art des Antriebs und wird gerade jetzt bei "High-End"-Geräten wiederentdeckt. Bei diesem Antriebskonzept wird der Plattenteller durch ein am Motor angebrachtes gummiertes Reibrad (welches am Innenrand des Tellers ansetzt) in Drehung versetzt. Der Reibradantrieb wurde ab Mitte der Sechziger Jahre fast vollständig durch den Riemenantrieb verdrängt und spielt auch heute nur eine untergeordnete Rolle. Er kann sich qualitativ aber durchaus behaupten. Nur in den Studios hat er sich wegen des schnellen Hochlaufens etwas länger gehalten, bis er dann vom Direktantrieb abgelöst wurde. 2. Riemenantrieb (Belt-Drive) Der Riemenantrieb ist nach wie vor die gebräuchlichste Antriebsart. Hierbei verbindet ein Riemen den Plattenteller und das Antriebsrad. Diese Antriebe haben viele klangliche Vorteile, weshalb sie sich bei HiFi-Plattenspielern schließlich durchgesetzt haben. Bei diesem Prinzip kann ggf. auf eine elektronische Umschaltung der Drehzahl (33 U/Min. für LPs, 45 U/Min. für Singles) verzichtet werden, da durch verschiedene Durchmesser der Riemen-Antriebsachse bei gleichbleibender Motordrehzahl verschiedene Geschwindigkeiten des Plattentellers erreicht werden können. Nachteilig sind jedoch die längeren Hochlaufzeiten und der recht hohe Verschleiß, der nach einiger Zeit das Wechseln des Riemens erfordert -- schwierig wenn der Hersteller nicht mehr existiert. 3. Direktantrieb (Direct-Drive) Motor und Teller sitzen auf einer gemeinsamen Achse. Frühe Vertreter dieses Prinzips krankten an mehreren Ecken -- u.a. an schlechtem Rumpelabstand und Brummeinstreuungen in das Tonabnehmersystem. Von Vorteil sind die teilweise extrem kurzen Hochlaufzeiten und die Wartungsfreiheit, weshalb sich der Direktantrieb im Studio und bei DJs durchgesetzt hat. * Chassis-Arten Man unterscheidet zwei Bauweisen: Subchassis-Laufwerke und Masse-Laufwerke. 1. Subchassis-Laufwerke: Die Mehrzahl der Plattenspieler, gerade der günstigeren, verfügen über ein sogenanntes Subchassis. Dies bedeutet, daß der Teil des Plattenspielers, an dem der Antriebsmotor, das Lager für den Plattenteller und der Tonarm angebracht sind, durch Federn (meist drei) vom Rest des Plattenspielergehäuses (der sog. "Zarge") abgekoppelt ist. Typische Vertreter sind z.B. Dual, Linn, Pink, SME und Thorens. Wenn man den Plattenteller oder den Tonarm mit dem Finger antippt, wippt der ganze Aufbau typischerweise. Auf die Zarge auftreffende Energie (Luft- oder Trittschall, leichtere Berührungen) kann somit durch Abfederung von der Platte ferngehalten werden. 2. Masse-Laufwerke: Bei Plattenspielern ohne Subchassis ist das Gehäuse aus einem absorbierenden Material bzw. Materialmix aufgebaut. Masse-Laufwerke sind meist von beeindruckender Größe und noch beeindruckenderem Gewicht und können durchaus den Gegenwert eines Kleinwagens besitzen. Meist bieten sie auch die Option zur Montage mehrerer Tonarme. Typische Vertreter sind z.B. Platine Verdier, Scheu, Transrotor, H+P oder Brinkmann. Der Materialmix dämpft bei dieser Bauweise höhere Frequenzen besser als niedrige. Es gibt auch Plattenspieler, die weder in die eine noch die andere Gruppe einzuordnen sind, z.B. die Planar-Baureihe von Rega. Diese sind leicht und haben kein Subchassis, können aber aufgrund von Konstruktion und Materialauswahl trotzdem erstklassige Laufwerke abgeben. * Aufstellung Die Aufstellung hängt von den örtlichen Gegebenheiten und vom Plattenspieler selbst ab. 1. Masse-Laufwerke: Der Plattenspieler sollte so aufgestellt werden, daß eher höhere Resonanzfrequenzen auftreten, weil diese vom Spieler besser bedämpft werden, z.B. auf der "berühmten" Marmor- oder Granitplatte. 2. Subchassis-Laufwerke: Die Aufhängung entkoppelt Teller und Tonarm vom Gehäuse, wobei die Dämpfung bei niedrigen Frequenzen besser als bei hohen ist. Der Plattenspieler sollte deshalb so aufgestellt werden, daß eher niedrige Resonanzfrequenzen auftreten, weil diese vom Spieler besser bedämpft werden. Hierzu läßt sich der berühmte IKEA-Tisch oder ein V-Table einsetzen. Ein sogenanntes "V-Table" läßt sich für etwa 10 EUR leicht selbst bauen. Man benötigt dafür * 2 Bretter aus MDF (mitteldichte Faserplatte, aber auch Preßspan, Multiplex, Balsaholz wie bei Audioplan oder ähnliches) für Boden und Auflage, * 2 Bretter aus MDF als Distanzhalter für obige Bretter, * 3 Spikes vom Metallfachhandel, * 3 Einschlagmuttern passend für die Spikes. Man nimmt das Bodenbrett, stellt die zwei Distanzbretter V-förmig darauf und legt auf diese das Deckelbrett. Das Ganze wird dann verleimt und/oder verschraubt. An den Eckpunkten des durch die Distanzbretter gebildeten "V" werden die Einschlagmuttern eingeschlagen (Vorbohren nicht vergessen) und darin die Spikes montiert. Von oben gesehen sieht das etwa so aus: ----------------------------------- |x\ /x| | \ / | | \ / | | \ / | | \ / | | \ / | | \ / | | \ / | | \ / | | \ / | | \ / | | \ / | | \ / | | \ / | | \x/ | ----------------------------------- "x" bezeichnet hier die Position der Spikes im Bodenbrett. * Tonarme Der Tonarm hat die Aufgabe, die Abtastnadel des Tonabnehmersystems möglichst ungehindert und in optimalem Winkel über die Schallplatte zu führen. Außerdem wird am Tonarm-Gegengewicht die Auflagekraft für das Tonabnehmersystem eingestellt. Da ein Tonabnehmersystem auch parallel zur Schallplatten-Oberfläche montiert sein muß, ist auch eine Höhenverstellung des Tonarmes eine wichtige Angelegenheit. Die meisten Tonarme gehören in die Kategorie "mittelschwer" und harmonieren ebenfalls mit den meisten Tonabnehmersystemen. Dennoch gibt es Spezialitäten, wie hart aufgehängte MC-Systeme, die nach schweren Tonarmen verlangen und ganz leichte Systeme, die nur mit ULM-Tonarmen (Ultra Low Mass) perfekt harmonieren. Es gibt zwei Arten von Tonarmen: Tangential- und Dreh-Tonarme. 1. Tangential-Tonarme führen die Abtastnadel in gleichem Winkel wie den Schneidstichel der Aufzeichnungsmaschine über die Platte und vermeiden dadurch die Abtastfehler durch Fehlwinkel, wie sie bei Drehtonarmen konstruktionsbedingt auftreten. Tangentialarme sind selten und teuer und spielen deshalb nur eine untergeordnete Rolle, deshalb soll hier weitgehend nur auf die üblichen Drehtonarme eingegangen werden. 2. Bei den Dreh-Tonarmen unterscheidet man zwischen Einpunkt- und Zweipunktlager-Tonarmen, außerdem gibt es Unterschiede bei den Gewichten. Für die einpunktgelagerten Arme gilt das gleiche wie für die Tangential-Arme: selten und (normalerweise) teurer. Gebräuchlicher sind die zweipunktgelagerten Tonarme, die Mehrzahl der Plattenspieler ist damit ausgerüstet. * Tonabnehmersysteme Das Abtasten einer Schallplatte stellt einen Schleifvorgang der Nadel auf den Rillenoberflächen der Platte dar. Die gering erscheinende Auflagekraft übt an den Berührungsstellen einen enormen Druck aus, diesem widersteht auf Dauer auch die härteste Abtastnadel nicht. Dieser Abschliff (der natürlich auch die Rillenflanken der Platte nicht unverändert läßt) verändert auf Dauer die Abtastbedingungen. Abtastsysteme wandeln die von der Abtastnadel übertragenen Rillenauslenkungen in elektrische Spannungen um, damit durch den nachfolgenden Verstärker die Signale weiterverarbeitet werden können. Abtastsysteme sind demgemäß elektromechanische Wandler. Der Tonabnehmer muß korrekt eingebaut, justiert und angeschlossen sein, dafür sind entsprechende Hilfsmittel wie Einstellschablonen und Tonarmwaagen unabdingbar. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen MM- (Moving Magnet) und MC-Systemen (Moving Coil). 1. MC-System Hierbei bewegt sich eine winzige Spule in dem konstanten Magnetfeld eines Permanentmagneten, der in der Spule in Abhängigkeit von der mechanischen Bewegung der Nadel eine Spannung induziert. MC-Systeme sind normalerweise teurer und werden ab einer bestimmten Preislage den MM-Systemen als überlegen angesehen. Beim Anschluß ist zu beachten, daß MC-Systeme einen sehr viel geringeren Pegel als MM-Systeme abgeben; manche haben nur 0,2 mV Ausgangsspannung, denen bis zu 5 mV eines MM-Systems gegenüberstehen. Deshalb müssen zum Betrieb eines MC-Systems Vorverstärker oder Übertrager zwischengeschaltet werden, auch wenn der Verstärker einen Phono-Eingang aufweist (es sei denn, dieser kann von MM auf MC umgeschaltet werden). Magnetsysteme können direkt an die Phono-Eingänge von Verstärkern angeschlossen werden. Natürlich gibt es auch hier die berühmten Ausnahmen von der Regel, sogenannte "laute" oder "High-Output"-MCs, die einen deutlich höheren Pegel als ihre normalen Kollegen abgeben und daher keine Übertrager benötigen. 2. MM-Systeme Bei dieser Bauweise bewegt sich ein ebenfalls winziger Magnet, der mechanisch mit der Abtastnadel verbunden ist, in einer Spule. Durch die Bewegung des Magneten wird in der Spule eine entsprechende Spannung induziert. Weiterhin gibt es vereinzelt noch piezoelektrische (Kristall-/Keramik-), Elektret- und Halbleiter-Tonabnehmersysteme, diese sind jedoch seit langer Zeit veraltet und kaum mehr anzutreffen. Es gibt sogar als Kuriosität ein verschleißfreies optisches Abtastsystem, das vollkommen ohne mechanische Abtastnadel auskommt. * Justage Hierzu benötigt man eine Einbauschablone und eine Meßschallplatte. 1. Mit der Schablone (z.B. die von Schön, erhältlich z.B. bei ) werden Überhang, Kröpfungswinkel und Azimut eingestellt. Die der Schablone beiliegende Anleitung sollte hierzu peinlichst genau befolgt werden. Da der Justagevorgang von der Schablone abhängig ist, erfolgen hier keine weiteren Erläuterungen, nur soviel: Mit Überhang und Kröpfung sorgt man dafür, daß der Spurfehlwinkel nicht mehr als 0,2 Grad/cm beträgt -- d.h. die Nadel von oben gesehen nicht schräg in der Rille sitzt. 2. Mit der Meßschallplatte werden Auflagekraft und Antiskating eingestellt. Man geht dabei iterativ vor, indem man zunächst die minimale vom Hersteller des Tonabnehmersystem spezifizierte Auflagekraft einstellt und das Antiskating mit Hilfe eines Abtasttests dazu so optimiert, daß beide Stereokanäle bei der gleichen Amplitude zu verzerren anfangen. Danach notiert man sich die maximale gerade noch verzerrungsfrei abgetastete Amplitude. Das wiederholt man mehrmals mit steigender Auflagekraft. Die notierten Amplitudenwerte werden zunächst größer, bis sie irgendwann ein Maximum erreichen, das sich auch durch weiteres Erhöhen der Auflagekraft nicht steigern läßt. Danach stellt man diejenige Auflagekraft ein, bei der man entweder 70--80 µm unverzerrte Amplitude hat, oder, falls das System nicht so hohe Amplituden abtasten kann (Linn Clyde, Arkiv schaffen mit viel Mühe 50 µm), diejenige Auflagekraft, bei der die Maximalamplitude gerade erreicht wird. ACHTUNG: Eine zu geringe Auflagekraft ist schädlicher als eine zu hohe! Ist die Auflagekraft höher als nötig, dann erhöht sich der Verschleiß ein wenig. Ist die Auflagekraft aber zu niedrig, dann verliert die Nadel bei lauten Stellen und/oder in den inneren Teilen die Führung und "schlackert" in der Rille hin und her, wobei sie Stücke aus dem Vinyl schlägt (der Diamant ist härter). Das verzerrt den Klang und ruiniert die Platte extrem schnell. * Pflege Die Nadel muß (wie selbstverständlich die Platten auch) von Zeit zu Zeit gesäubert werden. Hierzu wird zweckmäßigerweise das Abtastsystem vom Tonarm entnommen. Leicht anhaftender Staub läßt sich mit einem weichen Pinsel entfernen. Dabei sollte man den Pinsel stets nur in Längsrichtung zur Nadelaufhängung nach vorn bewegen. Fester anhaftender Staub kann mit geeignetem Spiritus angelöst werden. Man sollte hierbei jedoch stets beachten, daß eine Abtastnadel ein sehr empfindliches und zerbrechliches Teil ist. Zur Pflege gehört natürlich auch die Beachtung der vom Hersteller vorgegebenen maximalen Betriebsdauer. Die Registrierung der Gesamtspieldauer kann jedoch allenfalls ein grober Richtwert sein, einzig sicheres Mittel ist die optische Kontrolle (und ggf. eine Erneuerung) durch eine Werkstatt mit der nötigen Fachkenntnis. Die Intensität des Verschleißes ist von der Genauigkeit der Skating-Kompensation und sehr stark von dem Verschmutzungsgrad der Schallplatten abhängig. Staub, der sich durch elektrostatische Aufladung oft sehr schnell auf der Plattenoberfläche sammelt, ist nicht zu unterschätzen. Sowohl die Körnung als auch die Härte des in die Rillen gedrückten Staubes sind bestens geeignet, die Abnutzung der Nadel zu beschleunigen. Bei einer möglichen Beschädigung muß die Nadel sofort augetauscht werden, eine Wiedergabe einer dadurch beschädigten Plattenoberfläche wird auch mit einem einwandfreien Abtastsystem nicht mehr möglich sein. * Schallplatten Die "Software" für Plattenspieler unterscheidet sich deutlich von der des CD-Players. Vinyl-Schallplatten sind unhandlicher und empfindlicher als CDs und brauchen mehr Platz und Zuwendung, bieten zusammen mit der Bedienung des Abspielgerätes jedoch unbestritten eine sinnlichere Erfahrung als das "Schublade-auf-Schublade-zu" eines CD-Players. Gebrauchte LPs gibt es massenhaft zum Teil zu extrem günstigen Preisen, und auch Neuveröffentlichungen gibt es genug: die neue Scheibe von Madonna oder den Rolling Stones und sogar Robbie Williams gibt es selbstverständlich auch auf LP. Beim Gebrauchtkauf sollte man auf einen insgesamt guten Eindruck der Schallplattenoberfläche achten: etwas Staub ist nicht so schlimm wie Flecken (z.B. vom ehemaligen Naßabspielen) oder gar Kratzer, wobei leichte oberflächliche Kratzerchen aber durchaus vernachlässigbar sind. Am besten ist für den ernsthaften Vinylplatten-Liebhaber natürlich die Anschaffung einer speziellen Schallplatten-Waschmaschine mit Absaugung der Reinigungsflüssigkeit (ab ca. 400 EUR), bei gebrauchten Platten in gutem Zustand kann aber auch das "Abstauben" mit einer Karbonbürste ausreichen, zur Not kann man die Platte ggf. auch beim HiFi-Händler gegen eine geringe Gebühr waschen lassen. Zum Selbstbau einer Schallplatten-Waschmaschine siehe auch Abschnitt 9. Auf alle Fälle sollte man den gereinigten Platten eine neue Innenhülle spendieren und sie stehend lagern, beim Anfassen sollte natürlich darauf geachtet werden, daß die Platte nur am Rand und in der Mitte (Label) berührt wird. [von Andreas Hünnebeck , Holger Trass , Patrick Piecha ] 2.2 Verstärker --------------- * Was bedeuten die Verstärkerleistungen wie "Sinusleistung", "Musikleistung", "Spitzenleistung", "PMPO" oder "DIN"? Eine solche Angabe gibt zunächst ganz allgemein darüber Auskunft, welche Leistung (d.h. wieviel Strom bei gegebener Lastimpedanz) ein Verstärker an einen angeschlossenen Lautsprecher abgeben kann. Je höher dieser Wert, desto höher ist die mögliche erzielbare Lautstärke an einem gegebenen Lautsprecher. Anhand dieser Leistungsangaben sollten Verstärker untereinander vergleichbar sein, in der Praxis ist dies jedoch leider oft nicht so. Leistungen können auf verschiedene Arten gemessen werden. Sinnvolle Werte liefern Messungen über längere Zeit (Dauerleistung). Einige Hersteller versuchen mit irrwitzig hohen Leistungsangaben ihre Produkte anzupreisen (z.B. "500 Watt-Verstärker", die bei genauerer Betrachtung jedoch nur ein 20 Watt-Netzteil enthalten). Bei Begriffen wie "Musik-" oder "Spitzenleistung" sollte man sehr vorsichtig sein. Diese Werte geben die Leistung an, die nur extrem kurzzeitig (z.B. bei kurzen Schlagzeugspitzen) abgegeben werden kann. Damit allein ist jedoch keine sinnvolle Aussage möglich. Die Leistungsangabe ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit einfach ein reiner Phantasiewert. Nur Leistungswerte, die nach DIN oder einer ähnlich anerkannten Meßmethode gemessen werden (oft auch einfach als "Sinusleistung" angegeben) sind halbwegs korrekt und vergleichbar. PMPO (Power Music Peak Output), zu deutsch etwa "Gesamtmusikspitzenleistung", ist ebenso eine reine Werbeangabe und hat keinerlei Aussagekraft. Die gleichen Betrachtungen gelten ebenso für Belastungsangaben bei Lautsprecherboxen, Angaben der "Musikbelastbarkeit" und ähnliches sind auch hier vollkommen nutzlos. * Ich habe gehört, daß man Boxen auch durch eine zu geringe Verstärkerleistung überlasten kann. Wie ist das möglich? Wie sollte ich die Leistung meines Verstärkers wählen? Es gibt zwei Möglichkeiten, Boxen zu überlasten: Bei zu starkem Verstärker wird die Schwingspule des Lautsprechers durch einen zu hohen Strom überhitzt und infolgedessen zerstört. Bei zu geringer Verstärkerleistung ist es möglich, daß der Verstärker zu clippen beginnt und ein stark verzerrtes Ausgangssignal liefert. Da das Signal durch die Verzerrungen sehr starke Hochtonanteile enthält, ist es möglich, daß der Hochtöner der Box ebenfalls zu viel Leistung bekommt und überhitzt wird. Beide Fälle stellen eine Katastrophe dar und dürfen niemals auftreten. Ein clippender Verstärker ist jedoch recht früh wahrnehmbar und läßt sich durch sinnvolles Handeln (Lautstärke herunterdrehen!) verhindern. mögliche Abhilfe: * Aktivboxen einsetzen (der eingebaute Verstärker sollte an die Chassis angepaßt sein und eine Überlastung niemals erlauben) * Verstärker mit automatischer Begrenzung benutzen * Boxen mit Überlastungsschutz verwenden * Lautstärkeänderungen mit *Vernunft* vornehmen (im Zweifelsfall höher belastbare Boxen verwenden) Durch unsachgemäßen Gebrauch kann praktisch immer Schaden angerichtet werden; wer "Krachmacher" für die nächste Party benötigt, sollte also entsprechend robustes Gerät anschaffen. * Ich habe einen 5-Kanal-Verstärker, den ich jedoch zunächst jedoch nur als Stereoverstärker benutzen möchte. Ist es möglich, vorerst nur zwei Boxen anzuschließen oder kann der Verstärker dabei Schaden nehmen? Nein, der Mehrkanalverstärker kann problemlos mit einer geringeren Lautsprecheranzahl betrieben werden. * Mein Verstärker hat zu wenig Eingänge. Was kann ich tun? Von einigen Herstellern von HiFi- (oder auch Video-)Zubehör gibt es Umschaltboxen, die an einen beliebigen Verstärkereingang angeschlossen werden und selbst mehrere umschaltbare Eingänge besitzen. * Kann ich ein Gerät statt über den Line-Ausgang auch mit dem Kopfhörerausgang an einen anderen Line-Eingang (z.B. Verstärker oder Tape-Deck) anschließen? Ja, das ist problemlos möglich. 2.3 Lautsprecher ----------------- * Mit welchem Kabel soll ich meine Boxen an den Verstärker anschließen? Was muß ich beachten? Das (Lautsprecher-)Kabel ist immer wieder Gegenstand religiöser Diskussionen und Flame wars. Eine neutrale physikalische Erläuterung wird irgendwann hier folgen. Beim Anschluß von Lautsprechern ist auf jeden Fall die richtige Polung zu beachten. Alle angeschlossenen Lautsprecher müssen gleichphasig arbeiten, d.h. die positive Klemme des Lautsprechers gehört an den positiven Pol des Endverstärkers. (Sonst fehlen die Bässe und das Klangbild hört sich atmosphärisch dünn an, was sich recht leicht per Gehör feststellen läßt.) Bei einigen Lautsprechern fehlt diese Kennzeichnung. Die Polung kann dann wie folgt ermittelt werden: Man nimmt eine 1,5 V-Mignonzelle (Walkmanbatterie) und tippt diese kurz(!) an die Klemmen des Lautsprechers. Bewegt sich die Membran dabei nach vorn (vorsichtig mit der Hand fühlen), stimmt die Polung der Box mit der Batterie überein. Bewegt sich die Membran dagegen nach hinten, ist die Polung genau umgekehrt (Pluspol der Batterie liegt am Minuspol des Lautsprechers). Die Box kann dann dementsprechend verkabelt werden. (Dies funktioniert nicht bei Boxen mit Subsonic-Filtern.) PS: Es ist nicht schlimm, wenn alle Boxen gleichartig verpolt sind, da das Ohr die absolute Phase nicht wahrnehmen kann. * Bei meinen Lautsprechern ist ein Hoch-/Mittel-/Tieftöner defekt. Der Hersteller ist unbekannt oder Firma xyz existiert nicht mehr. Welchen Hoch-/Mittel-/Tieftöner soll ich als Ersatz kaufen? Lautsprecher sind sehr komplexe mechanische Gebilde, bei denen alle Komponenten aufeinander abgestimmt sind. Alle Einzelteile müssen zueinander passen: Frequenzweiche, Gehäuse, Chassis[1], Wirkungsgrad, Phasenverlauf, Richtcharakteristik, Abmessungen, Einsatzzweck, usw. Bei Tieftönern verkompliziert sich die Problematik noch durch das mögliche Gehäuseprinzip (z.B. geschlossenes Gehäuse/Baßreflex) und das Gehäusevolumen. Die Eigenschaften einer Lautsprecherbox resultieren aus sehr vielen Parametern, die zudem auch noch kaum oder gar nicht zu berechnen sind, geschweige denn eine Vorhersage über den resultierenden Klang erlauben. Von einem "ähnlichen" Ersatzchassis ist also eher abzuraten, ein Erfolg wäre ein ziemlicher Glücksfall. Zudem sind gute Chassis nicht billig, das Geld wäre dann verloren. Wer es trotzdem versuchen will: Am ehesten kann man eventuell bei Hochtonkalotten Erfolg haben. Eine 25 EUR-Hochtonkalotte von z.B. Peerless, Vifa oder Seas *kann* eventuell einigermaßen passabel klingen. Mitteltöner arbeiten im empfindlichsten menschlichen Hörbereich, hier kann man kaum Tips geben, denn Wirkungsgrad, Phasenverlauf, Frequenzgang, etc. müssen exakt zu den Gegebenheiten der Box (wie Gehäuse und Frequenzweiche) passen. Auch hier kann man es am ehesten mit Kalotten versuchen, jedoch sind kaum noch welche erhältlich und beileibe auch nicht alle gleich. Bei Tieftönern kann man am ehesten Erfolg haben, wenn es sich um geschlossene Boxen (ohne Bassreflexöffnung) handelt. Leider werden heutzutage kaum noch höherqualitative Chassis für geschlossene Boxen angeboten. Die preiswerten, namenlosen mit kleinem Magneten sind hier die richtigen. Bei Bassreflexboxen kann man einen individuellen Treiber berechnen und dann auf die Suche gehen. Das Chassis muß zum Gehäusevolumen passen und den passenden Wirkungsgrad haben. Ohne einige tiefere Kenntnisse wird es schnell zum (meist teuren) Glücksspiel. Fazit: Lieber nicht versuchen. Die Chance, daß alles zufällig paßt, ist verschwindend gering. Man sollte nicht enttäuscht sein, wenn es nicht so klingt, wie man es sich vorgestellt hat. Die Welt wäre voll von billigen, hervorragend klingenden Boxen, wenn der Lautsprecherbau so einfach wäre ... [1] Als Chassis wird ein einzelner Lautsprecher einer Box bezeichnet, z.B. ein einzelner Hochtöner oder Mitteltöner. [von Frank Albrecht "II" ] * Was ist Bi-Wiring? Was ist Bi-Amping? Was ist eine Aktivbox? Wie sieht die jeweilige Verkabelung aus? Passivsysteme: Die meisten heute erhältlichen Lautsprechersysteme sind Passivsysteme, d.h. ein Verstärkerzweig ist über eine passive Frequenzweiche über ein Kabel an die Lautsprecherchassis angeschlossen. Am Beispiel einer Zwei-Wege-Box sind nachfolgend die Signalflüsse dargestellt (Plus- und Minusleitung sind jeweils als gemeinsame Leitung gezeichnet): +-Box---------------------------------+ | | Signal -> Amp -> Kabel ---+-> passive Weiche HT -> Chassis HT | | | | | +-> passive Weiche TT -> Chassis TT | | | +-------------------------------------+ Bi-Wiring: Als Bi-Wiring ("Bi" == "zwei") wird das Auftrennen der Kabelverbindung zwischen Verstärker und Frequenzweiche bezeichnet. Hierbei wird jedes Lautsprecherchassis über ein separates Kabel über die Weiche parallel an den Verstärker angeschlossen. +-Box-------------------------------+ | | Signal -> Amp -+-> Kabel HT ---> passive Weiche HT -> Chassis HT | | | | +-> Kabel TT ---> passive Weiche TT -> Chassis TT | | | +-----------------------------------+ Eine Passivbox kann im Bi-Wiring-Betrieb gefahren werden, wenn die Anschlüsse der Hoch- und Tieftonweiche getrennt herausgeführt sind. Dies ist bei mittlerweile recht vielen Boxen der Fall. Man erkennt sie an vier (oder bei 3-Wege-Boxen an sechs) getrennten Anschlüssen, die mit jeweils zwei Metallbrücken verbunden sind. Gegenüber dem Passivbetrieb wird hier für jedes Chassis ein eigenes Lautsprecher- kabel benötigt. Bi-Amping: Bei Bi-Amping wird jedes Lautsprecherchassis von einem eigenen Verstärker gespeist: +-Box-------------------------------+ | | Signal -+-> Amp HT -> Kabel HT ---> passive Weiche HT -> Chassis HT | | | | +-> Amp TT -> Kabel TT ---> passive Weiche TT -> Chassis TT | | | +-----------------------------------+ Aktivsysteme: Eine Aktivbox enthält Lautsprecherchassis, Verstärker und aktive Frequenzweichen (meist in einem gemeinsamen Gehäuse). +-Box------------------------------------------+ | | Signal ---+-> aktive Weiche HT -> Amp HT -> Chassis HT | | | | | +-> aktive Weiche TT -> Amp TT -> Chassis TT | | | +----------------------------------------------+ Je nach Ausführung gibt es verschiedene Varianten z.B. mit (digitaler) Entzerrung der Lautsprecher und/oder Kompensation der Raumakustik. (Abkürzungen: HT = Hochtonzweig, TT = Tieftonzweig) 2.4 Technik ------------ * Wie messe ich den Ein- bzw. Ausgangswiderstand meines Gerätes? Hinweis: Wer nicht genau weiß was er tut, sollte hiervon lieber die Finger lassen, im schlimmsten Fall kann das Gerät zerstört werden. Alle Messungen erfolgen selbstverständlich ohne weitere angeschlossene Geräte. Eingangswiderstand: Man schaltet einen variablen Widerstand in Reihe zum Eingang. Diesen variiert man solange, bis am Ausgang die Hälfte der ursprünglichen Ausgangsspannung erscheint. Der Widerstand ist nun genauso groß wie der Eingangswiderstand. (Am Eingang wird ein 1:2-Spannungsteiler gebildet, somit erscheint am Ausgang die halbe Spannung.) Ausgangswiderstand: Man läßt das Gerät einen 1 kHz-Ton mit konstantem Maximalpegel abgeben und mißt die Ausgangsspannung mit einem hochohmigen Meßgerät. Nun schaltet man einen variablen Widerstand parallel zum Ausgang (Lastwiderstand). Dabei sollte beachtet werden, daß der Ausgang das auch verträgt (-> Leistungsanpassung bzw. gar Kurzschluß), man fängt also mit einem recht hohen Widerstandswert an. Diesen Widerstand verringert man nun solange, bis die Ausgangsspannung um 6 dB (also die Hälfte) gegenüber der ersten Messung abgefallen ist, dann sind beide Widerstände gleich groß, da durch beide der gleiche Strom fließt und sich damit die abfallende Spannung halbiert. Nun kann man den eingestellten Widerstandswert ganz einfach mit einem Ohmmeter ermitteln. Dieser Wert entspricht dem Ausgangswiderstand des Gerätes bei 1 kHz. Der Ausgangswiderstand von Leistungsverstärkern kann auf diese Weise jedoch nicht gemessen werden, da der erhaltene Meßwert bereits aufgrund von Zuleitungswiderständen oder Schutzschaltungen meist nicht korrekt ist. * Wo bekomme ich Bedienungsanleitungen und Schaltpläne zu meinem Gerät? Schaltungsdienst Lange Zehrensdorfer Str. 11 oder Postfach 47 06 53 12277 Berlin 12315 Berlin Tel: +49 (30) 72 38 13 Fax: +49 (30) 72 38 15 00 BTX: *360 310 000 140# Sony-Hotline: Tel: +49 (180) 5 25 59 58 Fax: +49 (180) 5 25 59 59 Stadtverkauf: Mo--Fr: 8.00 Uhr bis 16.15 Uhr Schaltplandienst Robert Martyson Dachauerstr. 203--207 80637 München Tel: +49 (89) 15 78 07 71 Fax: +49 (89) 15 78 07 72 Schaltpläne einiger alter (Röhren-)Geräte finden sich unter * Wo bekomme ich Ersatzteile zu meinem Gerät? Wo kann ich mein Gerät reparieren lassen? Wer kennt Serviceadressen von Hersteller xy? Andreas Hünnebeck hat unter der URL | eine Reihe von Adressen zusammengestellt. * Ich suche die Steckerbelegung vom Autoradio xy. Bei ISO-Steckern im Auto ist nur die Bauform normiert, nicht jedoch die Belegung. Eine Ausnahme bildet die ISO-B-Buchse. Sie ist an der mittig angeordneten Rastnase zu erkennen und folgendermaßen belegt: 1. + rechts hinten 2. - rechts hinten 3. + rechts vorn 4. - rechts vorn 5. + links vorn 6. - links vorn 7. + links hinten 8. - links hinten Ford-Radio 2006 --------------- linke Leiste (am Radio von oben nach unten): 1. +12 V Batterie Dauerplus 2. Frontplattenbeleuchtung Minus (Achtung: Muß mit Masse verbunden werden.) 3. +12 V Zündung 4. Frontplattenbeleuchtung Plus (bei Verbindung mit +12 V wird das Display gedimmt und die Tasten beleuchtet) 5. Diebstahlwarnanlage (muß nicht angeschlossen werden) 6. Masse 7. geschalteter Ausgang (+12 V) rechte Leiste (am Radio von oben nach unten): 8. Lautsprecher vorn links + 9. Lautsprecher vorn links - 10. Lautsprecher hinten links + 11. Lautsprecher hinten links - 12. Lautsprecher vorn rechts + 13. Lautsprecher vorn rechts - 14. Lautsprecher hinten rechts + 15. Lautsprecher hinten rechts - [von Reinhard Zwirner ] Blaupunkt --------- Rastnase links (Stecker von der Kabelseite gesehen) 1 2 3 4 5 6 7 8 1 = frei 2 = frei 3 = Steuerkabel für Motorantenne 4 = Dauerplus 5 = Telefonstummschaltung 6 = Zündungsplus 7 = Beleuchtung Radio 8 = Masse [von Roman Schuetz ] 2.5 Probleme ------------- * Meine Anlage brummt. Wenn ich den Antennenstecker vom Tuner abziehe, ist das Brummen weg. Wenn ich meine Soundkarte an die HiFi-Anlage anschließe, bekomme ich ein fürchterliches Brummen. Woran liegt das? Was kann ich dagegen tun? Es entsteht eine sogenannte Brummschleife. Die Masseanschlüsse der Soundkarte und der HiFi-Anlage liegen dabei auf unterschiedlichen Potentialen, die sich über die Masseverbindung auszugleichen versuchen. Dabei fließt ein Ausgleichsstrom, der über den ohmschen Widerstand der Masseleitung eine Brummspannung verursacht. Gleiches gilt für den Antennenanschluß (wegen der Sicherheitsvorschriften zum Blitzschutz ist eine Hausantenne ebenfalls geerdet). Um die Ursache herauszufinden, empfiehlt es sich, alle Geräte schrittweise einzeln zu "entkabeln", um den Missetäter zu lokalisieren. Handelt es sich wirklich um eine Brummschleife, schafft in solchen Fällen eine galvanische Trennung beider Geräte, z.B. mit einem Mantelstromfilter (in der Antennenleitung des Tuners) oder NF-Übertrager (in der Audio-Zuleitung) Abhilfe. *** Auf keinen Fall sollte man jedoch den Schutzleiter der Geräte abkleben, sondern im Zweifelsfall einen Fachmann zu Rate ziehen! *** Mantelstromfilter und NF-Übertrager sind in Fachgeschäften und bei Elektronikversendern zum Preis von ca. 5--10 EUR erhältlich. Mantelstromfilter können hingegen nicht in Koaxleitungen von Satellitenempfangsanlagen verwendet werden, da es auch die Signale zur Umschaltung der Polarisation des LNBs abblockt. Weiterhin liegt die Zwischenfrequenz des LNBs sehr viel höher, für die ein solches Mantelstromfilter nicht ausgelegt ist. * Bei meinem Verstärker gibt es bei Änderungen der Lautstärke oder beim Umschalten des Eingangs immer ein lautes Krachen. Was passiert da? Wie kann ich das beseitigen? Mit der Zeit verschleißen Potentiometer und Schalter, besonders wenn sie längere Zeit nicht benutzt wurden oder sich Schmutz in ihnen angesammelt hat. Beim Bewegen der Kontakte entstehen dann solche Knister- oder Knackgeräusche. Die schnellste und billigste Lösung ist das Einsprühen der betroffenen Kontakte mit etwas Kontaktspray (z.B. "Kontakt 60") bei gleichzeitigem Bewegen der Schalter bzw. Potis. Auf den Sprühkopf sollte ein dünnes Röhrchen aufgesteckt werden, damit man direkt an die betroffenen Stellen herankommt und nicht etwa das halbe Gerät vollsprüht. Diese Variante hält allerdings nicht auf Dauer, sondern das Problem tritt meist nach einiger Zeit erneut auf. Besser und daher empfehlenswerter ist das gründliche Reinigen bzw. das Austauschen der Potis und Schalter gegen neuwertige Bauteile. Hierzu müssen die Teile jedoch aus dem Gerät ausgebaut werden, was manchmal recht knifflig werden kann. Daß alle Arbeiten am Gerät nur bei gezogenem Netzstecker ausgeführt werden, sollte sich von selbst verstehen. 3 Digitale Audiotechnik ======================== 3.1 Grundlagen --------------- Um ein analoges Tonsignal digital aufzeichnen oder übertragen zu können, muß dieses zunächst digitalisiert, d.h. diskretisiert und quantisiert werden. Dies geschieht, indem das Signal abgetastet und somit die Amplitude der analogen Spannung in gleichmäßigen Zeitabständen gemessen wird. Dieser Vorgang wird als "Samplen" (von engl.: sample) bezeichnet. Wie oft die Amplitude des analogen Signals pro Sekunde gemessen wird, wird durch die "Abtast-" oder "Samplingfrequenz" ausgedrückt. Üblich sind Abtastfrequenzen von 32, 44,1 oder 48 kHz. Ein weiteres Merkmal ist, mit welcher Genauigkeit die Amplitude des Analogsignals gemessen wird. Je genauer die einzelnen Meßwerte sind, desto exakter kann das Signal übertragen und später reproduziert werden. Diese Amplitudenauflösung wird üblicherweise als "Wortbreite" bezeichnet, den Vorgang selbst nennt man "Quantisierung". Bei der CD verwendet man eine Wortbreite von 16 Bit, hier wird der gesamte Aussteuerungsbereich des Signals in 2^16 = 65.536 Einzelwerte eingeteilt. In der Studiotechnik verwendet man Geräte mit Wortbreiten von 20 oder 24 Bit. * Was besagt das Sampling-Theorem? Das Sampling-Theorem besagt, daß ein bandbegrenztes Signal mit der Bandbreite B mit einer Samplingfrequenz von f_s > 2 * B abgetastet werden muß, um das Signal *vollständig* zu beschreiben. D.h., um einen Sinuston mit einer Frequenz von 20 kHz abzutasten, muß die Samplingfrequenz *mindestens* 40 kHz betragen. In der Praxis tastet man mit etwas höheren Raten ab, da sich solche steilen Rekonstruktionsfilter technisch nicht realisieren lassen. Eine weitere Erhöhung der Samplingfrequenz ist nicht sinnvoll, da dem Signal damit keine weitere Information hinzugefügt wird. * Ist eine Samplingfrequenz von 44,1 kHz genug? Was ist mit 96 kHz? Eine Abtastrate von 44,1 kHz ist für die Speicherung von digitalen Audiosignalen bis zu einer Frequenz von 22.050 Hz vollständig ausreichend. Mit einer Samplingfrequenz von 96 kHz ist die Aufzeichnung von Audiosignalen bis zu einer Frequenz von 48.000 Hz möglich. Nach medizinischen Erkenntnissen ist der Mensch jedoch nicht in der Lage, Frequenzen über ca. 20 kHz wahrzunehmen. Eine Aufzeichnung mit mehr als den verbreiteten Abtastraten von 44,1 kHz bzw. 48 kHz kann deshalb als überflüssige Platzverschwendung angesehen werden, der besser für eine längere Spielzeit oder mehrere Kanäle genutzt werden kann. * Was ist Oversampling? Als Oversampling bezeichnet man die Aufnahme oder Wiedergabe eines digitalen Audiosignals mit einem Vielfachen seiner Abtastfrequenz. In einem CD-Player mit z.B. 64fachem Oversampling wandelt der Digital/Analog-Wandler also mit einer Abtastrate von 64 * 44,1 kHz = 2,8224 MHz. Durch das Oversampling ergibt sich der Vorteil, daß sich das analoge Filter hinter dem D/A-Wandler vereinfacht, was a) den technischen Aufwand verringert, b) der Langzeitstabilität und c) der Klangqualität positiv zugute kommt. Oversampling bewirkt, daß sich das Spiegelspektrum zu höheren Frequenzen verschiebt. Ohne Oversampling wird zur Entfernung der Spiegelspektren (die bei der D/A-Wandlung zwangsweise entstehen) ein Filter benötigt, das bei 20 kHz eine Dämpfung von 0 dB und bereits bei 24,1 kHz eine Dämpfung von ca. 100 dB hat. Das ist mit einem analogen Filter schlicht unmöglich. Mit 2fachem Oversampling verschiebt sich das Spiegelspektrum jedoch auf 68,2 kHz bis 88,2 kHz. Somit hat das Filter einen Bereich von 48200 Hz, um von 0 dB auf -100 dB zu fallen. Mit höherem Oversampling (weit verbreitet ist 64fach), wird der Bereich entsprechend größer (ca. 2,8 MHz) und somit das benötigte Filter technisch einfacher, stabiler, produziert weniger Phasendrehungen, ist gegenüber Bauelemente- und Temperaturschwankungen unempfindlicher und so weiter. Das Oversampling bei der Analog/Digital-Wandlung funktioniert entsprechend. * Wozu müssen die Spiegelfrequenzen ausgefiltert werden? Ganz einfach: Um aus dem treppenförmigen Signal am D/A-Ausgang wieder die schöne glatte Kurvenform zu machen, die man am Eingang irgendwann einmal aufgenommen hat. Die Spiegelspektren sind nämlich nichts anderes als die bei der D/A-Wandlung entstehenden "Treppchen" im Signal. * Was ist Sampling-Rate-Conversion? Wozu ist das nötig? Als Sampling-Rate-Conversion wird die Umsetzung eines digitalen Audiosignals auf eine andere Abtastfrequenz bezeichnet. Da z.B. die MiniDisc mit einer festen Abtastfrequenz von 44,1 kHz arbeitet, ist dies nötig, um auch von Quellen mit anderen Abtastraten (48, 32 kHz) digital aufnehmen zu können. * Was ist Jitter? Wird meine digitale DAT-Kopie durch Jitter schlechter? Als Jitter werden Phasenschwankungen (engl.: phase noise) eines Signals bezeichnet. Bei der Übertragung eines digitalen Signals lassen sich geringe Timingschwankungen nicht verhindern. Die Abtastrate ist nie konstant. Dadurch ist es möglich, daß ein übertragenes Sample geringfügig zu früh oder zu spät beim Empfänger ankommt. Bei digitalen Aufzeichnungsgeräten ist dies unproblematisch, da der Taktgenerator des Empfängers sich nur auf den ankommenden Takt synchronisieren muß, um die übertragenen Daten fehlerfrei zu erkennen. Der Fangbereich liegt meist bei ±0,1%. Anders sieht das bei der Verbindung von D/A-Wandlern aus. Hier erfolgt die Takterzeugung bei einigen Geräten aus dem empfangenen Datenstrom. Ist dieser mit Jitter behaftet, kann es passieren, daß einzelne Samples vom D/A-Wandler geringfügig "zu früh" oder "zu spät" umgesetzt werden. Dies kann unter Umständen hörbar werden. Ein guter Wandler sollte hingegen über einen Pufferspeicher verfügen, der den Datenstrom zwischenspeichert und mit einem eigenen hochgenauen Takt wieder ausliest. 3.2 Compact-Disc ----------------- * Wann wurde die CD entwickelt? 1978 Philips schlägt die Compact Disc als weltweiten Standard vor 1979 erfolgreiche Vorführung eines CD-Prototypen in Europa, danach in Japan 1979 Sony und Philips beginnen die Arbeit an einem gemeinsamen Standard 1980 formelle Erklärung des CD-Standards 1981 Matsushita (Technics, Panasonic) schließt sich dem Standard an 1982 (Herbst) Markteinführung der CD in Europa (Herbert von Karajan in Wien) und Japan 1983 (Frühjahr) Markteinführung der CD in USA 1997 (April) CD-Brenner erscheinen auf dem Markt * Welches waren die ersten CD-Player? Philips: CD-100 (14 Bit, 4faches Oversampling) Sony: CD-P 101 (16 Bit, kein Oversampling) * Welche CD-Player können CD-Rs abspielen? Sind die heutigen CD-Player eigentlich im allgemeinen fähig, CD-RWs zu lesen? Oder nur bestimmte? Welche? Zunächst sollte man CD-Rs und CD-RWs nicht verwechseln. Bei CD-Rs handelt es sich um *einmal* bespielbare CDs, die man mit jedem handelsüblichen Computer-CD-Brenner beschreiben kann. CD-Rs sind bereits ab Preisen unter einem EUR erhältlich. CD-RWs sind dagegen mehrfach bespielbar (und somit auch wieder löschbar), ihr Preis ist dementsprechend ebenfalls höher. Zum Beschreiben wird ein CD-RW-fähiger Brenner benötigt. CD-Rs können fast alle CD-Spieler lesen. Wiederbespielbare CD-RWs spielen nur recht wenige Geräte ab, zur Zeit sind alle neuen CD-Player von Marantz, Philips und Yamaha CD-RW-fähig (vom Hersteller spezifiziert). Wichtig ist, daß der Hersteller die CD-RW-Abspielfähigkeit spezifiziert, nur dann ist sie auch wirklich garantiert. [von Andreas Hünnebeck , Patrick Piecha ] * Wie schaffen es eigentlich die Preßwerke, 78 Minuten Musik (z.B. The Prodigy "Music for the jilted generation") auf eine CD zu pressen? Die maximale Spielzeit einer "normalen" CD beträgt 74 Minuten, 41 Sekunden und 50 Frames. Um die Spielzeit zu erhöhen, wird die CD mit verringertem Track-Pitch (geringerem Spurabstand) gepreßt. Hiermit sind Spielzeiten von bis zu 82 Minuten möglich. * Warum werden CDs mit 44,1 kHz gesamplet und nicht z.B. mit 44,6 kHz? Um ein Signal mit einer oberen Grenzfrequenz von 20 kHz abzutasten, benötigt man gemäß dem Sampling-Theorem eine Abtastfrequenz von mindestens 40 kHz. Die exakte Samplerate von 44.100 Hz wurde nun aufgrund technischer Umstände des Pseudo-Video-Standards gewählt (in der Anfangszeit der digitalen Audiotechnik zeichnete man Tonsignale als Pseudo-Videosignal auf Videorecordern auf, da es noch keine digitalen Audiorecorder gab): 44.100 Hz = 50 Hz-PAL/SECAM-Halbbilder * 294 Zeilen * 3 Abtastwerte pro Zeile = 60 Hz-NTSC-Halbbilder * 245 Zeilen * 3 Abtastwerte pro Zeile. * Klingen selbstgebrannte CD-Kopien auf CD-R schlechter? Wenn die Kopie bitgenau 1:1 erstellt wurde und die CD-R vom Player ohne Lesefehler ausgelesen werden kann, ist der Klang beider CDs absolut identisch. Überprüfen kann man dies, indem man beide CDs z.B. mit einem CD-ROM-Laufwerk ausliest und die Daten vergleicht. Stimmen diese Bit für Bit überein, ist ein Klangunterschied ausgeschlossen und die Ursache an anderer Stelle zu suchen. (Es ist darauf zu achten, daß beim Auslesen mit einem CD-ROM-Laufwerk Verschiebungen der Daten entstehen können, die jedoch keine Auswirkung auf den Klang haben. Diese Verschiebungen -- oft fälschlicherweise als Jitter bezeichnet -- sind vor dem Vergleich mit geeigneter Software zu eliminieren.) * Was ist der Unterschied zwischen normalen CD-R-Rohlingen und den teureren Rohlingen mit der Aufschrift "Audio"? Diese teureren CD-R-Rohlinge unterscheiden sich technisch nur durch ein gesetztes Bit auf der CD. Sie sind deshalb teurer als normale Rohlinge, weil für sie eine GEMA-Gebühr entrichtet wurde (hinzu kommt evt. ein Preisaufschlag durch den Händler). Es gibt einige HiFi-CD-Brenner (Standalone-Geräte für die Stereoanlage), die nur die teureren Audio-Rohlinge beschreiben und normale CD-Rs ablehnen. Diese Geräte lassen sich jedoch meist mit einem Trick überlisten. Die Gebühren sind in Anlage 1 zu §54 des Urheberrechtsgesetzes aufgeführt. Die Vergütung beträgt danach | 1. für jedes Tonaufzeichnungsgerät 1,28 EUR | 2. für jedes Tonaufzeichnungsgerät, für dessen Betrieb nach seiner Bauart | gesonderte Träger (Nummer 5) nicht erforderlich sind 2,56 EUR | 3. für jedes Bildaufzeichnungsgerät mit oder ohne Tonteil 9,21 EUR | 4. für jedes Bildaufzeichnungsgerät, für dessen Betrieb nach seiner Bauart | gesonderte Träger (Nummer 6) nicht erforderlich sind 18,42 EUR | 5. bei Tonträgern für jede Stunde Spieldauer bei üblicher Nutzung 0,0614 EUR | 6. bei Bildträgern für jede Stunde Spieldauer bei üblicher Nutzung 0,087 EUR * Ich möchte meine selbstgebrannten CDs mit einem Kopierschutz versehen. Geht das? Wie mache ich das? Das ist nicht möglich. Auf Audio-CDs nach dem Red Book-Standard (in dem das Format der Audio-CD festgelegt ist) ist kein Kopierschutz möglich. Wenn die CD abgespielt werden kann, kann sie auch kopiert werden (das Setzen des Copy-Prohibit-Bits ist kein zuverlässiger Schutz). * Seit einiger Zeit hört man viel über kopiergeschützte CDs, wie ist das möglich? Der Musikindustrie ist das im Urheberrechtsgesetz verbriefte Recht auf private Kopien immer stärker ein Dorn im Auge und sie versucht deshalb, das Kopieren mit technischen Mitteln zu verhindern. Da ein vollständiger Kopierschutz prinzipiell unmöglich ist (alles was man anhören kann, kann man auch aufnehmen -- notfalls analog), wird versucht, das Auslesen der CD in einem CD-ROM-Laufwerk zu unterbinden oder wenigstens zu erschweren. Dies wird momentan dadurch erreicht, daß das Inhaltsverzeichnis (das sogenannte TOC) der CD bewußt verfälscht wird. Eines der Kopierschutzverfahren (Cactus Data Shield 200) fügt sogar fehlerhafte Sektoren in die Audiodaten ein, d.h. die Qualität der CD wird bewußt gemindert, um ein Kopieren zu erschweren. Solche manipulierten CDs halten sich nicht an den Red Book-Standard, sind deshalb keine Audio-CDs und dürfen somit auch nicht das CD-Audio-Logo tragen. Da in einigen CD- bzw. DVD-Playern Computer-CD-ROM-Laufwerke verbaut sind, ist es auch oft nicht möglich, die CDs auf diesen Geräten abzuspielen. Philips spricht sich zwar mittlerweile gegen kopiergeschützte CDs aus, setzt aber im Endeffekt auf eine Selbstregulierung durch den Verbraucher. Einen interessanten Artikel hierzu findet man unter http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/11718/1.html und http://www.ftd.de/tm/hs/FTDZ641S8WC.html Die Electronic Frontier Foundation (EFF) hat unter http://www.eff.org/cafe/ eine Kampagne für "Audiovisual Free Expression (CAFE)" ins Leben gerufen. Selbst wenn eine solche CD im heimischen Player läuft, heißt das nicht, daß sie auch im Player des Freundes oder auf irgendwann in der Zukunft angeschafften CD-Playern läuft. Die gekauften CDs wären dann wertlos. Man sollte sich überlegen, ob man diese Ungewißheit mit dem Kauf solcher manipulierten CDs unterstützen möchte. *** Sofern nicht deutlich auf dem Cover der CD darauf hingewiesen wird, ist die CD mangelhaft und berechtigt zur Wandelung oder Minderung des Kaufpreises. *** Eine Liste von momentan bekannten kopiergeschützten CDs findet sich unter . Einige Informationen zum Kopieren und zur rechtlichen Seite solcher CDs finden sich in der Ausgabe 22/2001 der Zeitschrift c't. Siehe auch Abschnitt 3.4 dieser FAQ zu digitalem Kopieren. * Ist es sinnvoll, mit einer Reinigungs-CD die Laseroptik meines Players zu reinigen? Nein, hiervon ist dringend abzuraten. Die im Handel erhältlichen Reinigungs-CDs enthalten meist ein auf einer CD angebrachtes Vlies, das bei der Rotation im Player über die Laseroptik streichen und so die Linse reinigen soll. Die Optik ist leicht beweglich aufgehängt und sehr empfindlich gegenüber mechanischer Belastung. Die Drehzahl einer CD liegt beim Start bei über 400 Umdrehungen/Min., man stelle sich nun einmal vor, mit welcher Geschwindigkeit und Wucht das Reinigungsvlies nun auf die Optik prallt. Es besteht die Gefahr, die Laseroptik vollkommen zu dejustieren. Man sollte von solchen Reinigungs- versuchen also Abstand nehmen, im günstigsten Fall erreicht das Vlies die Optik aufgrund des mechanischen Aufbaus im Player nicht und es passiert gar nichts. Auch im Innern verspritzte Reinigungs- flüssigkeiten (wie sie einigen CDs beiliegen) sind sicher keine schöne Vorstellung. Stattdessen sollte die Linse mit einem dünnen weichen Pinsel bei geöffnetem Gerät von Hand gereinigt werden. Hierbei ist ebenfalls vorsichtig vorzugehen, um die Optik nicht zu beeinträchtigen. Daß hierbei der vorher der Netzstecker gezogen werden sollte, ist selbstverständlich. Man kann diese Reinigung auch für wenig Geld in einem Fachgeschäft bzw. -werkstatt erledigen lassen. 3.3 MiniDisc ------------- * Welche ATRAC-Version ist aktuell? (Stand: Oktober 1999) Sony und Sharp entwickeln ATRAC unabhängig voneinander weiter. Deshalb sind die Versionen *nicht* untereinander vergleichbar. Es wird nur der Encoder weiterentwickelt, die Klangqualität bereits vorhandener MDs verbessert sich also nicht (siehe auch nächste Frage). Die aktuellen Versionen sind: Sony: ATRAC DSP-Type R Sharp: ATRAC 6.0 [von Kai Rode ] * Kann ich eine alte MD in einem neuen Recorder abspielen? Und umgekehrt? Ja, ATRAC ist aufwärts- und abwärtskompatibel. Der Standard legt nur den Decoder fest. Somit profitieren auch alle älteren Geräte von der verbesserten Klangqualität der MDs, die mit den neueren Versionen aufgenommen wurden. * Kann ich eine MD verlustfrei über den Digitalausgang weiterkopieren? Nein. Die MiniDisc arbeitet mit einem als ATRAC bezeichneten Datenreduktionsverfahren, es gibt bei jeder Kopie Generationsverluste. -- Der größte Nachteil der MD neben der geringen Spielzeit. * Kann ich einen MD-Recorder als A/D-Wandler benutzen, oder geben die MD-Decks am Digitalausgang das datenreduzierte Signal aus? Ja, das ist möglich. Die MD-Recorder geben das Signal unreduziert am Digitalausgang aus. Somit ist ein MD-Deck die momentan preisgünstigste Möglichkeit, einen relativ hochwertigen externen D/A- und A/D-Wandler zu bekommen. Natürlich können hier nicht alle Fragen zur MiniDisc beantwortet werden, sehr umfangreiche Informationen zur MD findet man z.B. bei . 3.4 Digitales Kopieren ----------------------- Es existieren zwei sehr ähnliche digitale Audioschnittstellen, S/P-DIF und AES/EBU. Beide basieren auf einer gemeinsamen Definition und unterscheiden sich nur in der Bedeutung einiger Datenbits, sowie in der elektrischen Spezifikation. Für den Heimanwender ist die S/P-DIF-Schnittstelle meist die interessantere. * Was ist S/P-DIF? Was ist Toslink? S/P-DIF steht für "Sony/Philips-Digital Interface" und bezeichnet die Consumer-Version der digitalen Audioschnittstelle. Sie ist als IEC-958 Type II (Consumer-Format) definiert. Als Steckverbinder wird die übliche Cinch-Verbindung verwendet. Die optische Ausführung (Toslink genannt) benutzt ebenfalls dieses Format (Type II). Als Abtastfrequenz sind 32, 44,1 oder 48 kHz möglich. Die Wortbreite ist üblicherweise 16 Bit, 20 und 24 Bit sind aber ebenfalls möglich. Die Quantisierung der Datenworte ist stets linear. Bei einer 24 Bit- Übertragung werden die 4 Auxiliary-Bits für die zusätzlich benötigte Wortbreite benutzt. 1998 wurde IEC-60958 eingeführt, der die Übertragung von Multikanal-Audio (MPEG-2-Audio, Dolby Digital und DTS) über S/P-DIF spezifiziert. Alle modernen Heimkino-Verstärker verfügen über diese erweiterte Schnittstelle. * Was ist AES/EBU? AES/EBU steht für "Audio Engineering Society/European Broadcasting Union". Dies ist ebenfalls eine digitale Audioschnittstelle, die überwiegend im professionellen Bereich vorzufinden ist. Einige semiprofessionelle Geräte besitzen aber ebenfalls diese Schnittstelle. Zu erkennen ist sie am dreipoligen XLR-Steckverbinder. AES/EBU (AES3-1992) ist nach IEC-958 Type I (Professional-Format) genormt. * Was ist besser, die optische Toslink- oder die Koax-Verbindung? Für die heimische HiFi-Anlage bestehen zwischen beiden Verbindungsarten praktisch keine Qualitätsunterschiede. Sollten wider Erwarten Störungen bei einem optischen Anschluß auftreten, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit Staub in den Strahlengang geraten. Durch einfaches Pusten kann das Problem oft schnell beseitigt werden. * Mein CD-Player hat nur einen optischen Ausgang, mein MD-Recorder aber einen koaxialen Eingang. Was kann ich tun? Eine Möglichkeit wäre, dem CD-Player einen zusätzlichen Koaxausgang einzubauen (für Bastler) bzw. einen passenden Adapter zu kaufen, der diese Wandlung vornimmt. Einige Elektronikversender haben entsprechende Bausätze im Angebot. * Was muß ich bei der Auswahl eines Koax-Kabels beachten? Das Kabel sollte einen Wellenwiderstand von 75 Ohm besitzen, z.B. ein handelsübliches Video- (meist mit gelben Cinch-Steckern) oder Antennenkabel (RG 59). Für kurze Entfernungen (2--3 m) reicht aber durchaus auch ein normales Beipack-Cinchkabel. * Was muß ich bei der Auswahl eines optischen Kabels beachten? Ein teures Kabel ist nicht nötig, ein preiswertes reicht vollkommen aus. Möchte man größere Entfernungen (ab ca. 10 m) überbrücken, sollte man ein hochwertigeres Kabel mit geringer Dämpfung verwenden. * Welche Entfernungen kann man damit digital überbrücken? Koax: Entfernungen von 10 m sollten keinerlei Probleme verursachen, aber auch größere Abstände sind möglich. In diesen Fällen sollte man das einfach ausprobieren (evt. Satellitenkabel benutzen). Optisch: Das hängt u.a. von den verwendeten Sende- und Empfangsbausteinen ab. Der Worst Case ist spezifiziert als 5 m, soll aber bis 8 m funktionieren. Praktisch getestet wurden bis zu 10 m, zumindest, wenn eine Seite einen besseren Empfänger oder Sender benutzt. Sender | Empfänger | spezifiziert | möglich ---------+-----------+--------------+--------------------------- TOTX-178 | TORX-178 | 5 m | 8 m (laut Fostex-Hotline) TOTX-178 | TORX-173 | ? | 10 m (selbst getestet) TOTX-173 | TORX-178 | ? | 10 m (selbst getestet) TOTX-173 | TORX-173 | 10 m | ? [von Andreas Hünnebeck ] * Was ist SCMS? Wie oft kann ich nun digital kopieren? SCMS ist die Abkürzung für "Serial Copy Management System" und beschränkt die Anzahl der digitalen Kopiergenerationen auf maximal zwei. Bei DAT ist dafür der ID-Code 6 verantwortlich. Bei vielen Geräten kann der Kopierschutz-Code des eingelegten Bandes mit der Tastenkombination [Mode] + [6] angezeigt werden. CDs haben den Kopierschutzcode 11 ("vorbespielt"). Analoge Kopien sind natürlich immer möglich. Die angezeigten Codes sind binär, d.h. es sind nur die in der Tabelle aufgeführten Zustände möglich. SCMS funktioniert folgendermaßen: Möchte man ein Band mit dem Code 11 auf ein SCMS-Gerät kopieren, erkennt der Recorder den Code, nimmt auf, schreibt auf die Kopie allerdings den Code 10. Damit ist von der Kopie keine weitere Kopie möglich. Erkennt der Recorder den Code 00, schreibt er auch auf die Kopie 00. Diese Aufnahme kann beliebig oft kopiert werden. Bei Code 10 geht der Recorder meist erst gar nicht in den Rec-Mode. Copy-ID | Bedeutung --------+----------------------------------------------------- 00 | Permit: Kopieren unbeschränkt erlaubt 01 | reserviert 10 | Inhibit: Kopieren nicht erlaubt 11 | Prerecorded: eine Kopie erlaubt (vorbespieltes Band) Quelle | 1. Kopie | 2. Kopie | 3. Kopie -------------+-----------+-----------+---------- analog (--) | ja (11) | ja (10) | nein (--) digital (00) | ja (00) | ja (00) | ja (00) ... digital (10) | nein (--) | nein (--) | nein (--) digital (11) | ja (10) | nein (--) | nein (--) In Klammern ist der jeweilige Copy-Code angegeben. * Wie kann ich SCMS umgehen? Ist das legal? 1. Gerät ohne SCMS kaufen[1]. (Einige ältere Consumer-Geräte und alle professionellen Geräte haben kein SCMS oder können den Kopier-Code beliebig manipulieren.) Für einige wurden nachträglich Modifikationshinweise veröffentlicht (z.B. Tascam DA-30). 2. Einen Kopierschutz"knacker" kaufen[2]. Einige Elektronikzeitschriften haben Schaltungen zum Selberbauen veröffentlicht[3]. Im Netz finden sich ebenfalls diverse Baupläne oder Angebote für Fertiggeräte[4]. 3. Bei den meisten digitalen PC-Audiokarten kann mit der beiliegenden Software der Status des Copy-Bits beliebig manipuliert werden. Der Besitz solcher Geräte ist legal, das Kopieren für den privaten Gebrauch ist ebenfalls erlaubt. Näheres ist im Urheberrechtsgesetz, Paragraph 53, nachzulesen. Siehe hierzu auch die nächste Frage. [1] * z.B. Sony 2000er-Serie, ... [2] * Hucht Copyprocessor Mk II, ca. 200 EUR [3] * stereoplay 09/1992, S. 92 (für Sony CXD 2601: Sony DTC 670/55/57/77, Pioneer D 500) * Sample-Rate-Converter (incl. S/P-DIF-Manipulation) Elrad 10/1995, S. 30--33 * Copybit-Eliminator, Elektor 12/1997 * Elektor SCMS Stripper http://feste.mae.cornell.edu/streeter/md/elektor.html [4] * Defeating SCMS (Serial Copy Management System) http://www.esrac.ele.tue.nl/~leon/scms/ * BDE Copy Bit Stripper http://www.bde.de/scms-1.htm * Darf ich CDs für persönliche Zwecke kopieren? Einzelheiten sind im Urheberrechtsgesetz ("Gesetz über Urheberrecht und verwandte Schutzrechte, Urheberrechtsgesetz -- Paragraph 53: Vervielfältigungen zum privaten und sonstigen eigenen Gebrauch") festgelegt. Zitat: --cut-- § 53 Vervielfältigungen zum privaten und sonstigen eigenen Gebrauch (1) Zulässig ist, einzelne Vervielfältigungsstücke eines Werkes zum privaten Gebrauch herzustellen. Der zur Vervielfältigung Befugte darf die Vervielfältigungsstücke auch durch einen anderen herstellen lassen; doch gilt dies für die Übertragung von Werken auf Bild- oder Tonträger und die Vervielfältigung von Werken der bildenden Künste nur, wenn es unentgeltlich geschieht. (2) Zulässig ist, einzelne Vervielfältigungsstücke eines Werkes herzustellen oder herstellen zu lassen 1. zum eigenen wissenschaftlichen Gebrauch, wenn und soweit die Vervielfältigung zu diesem Zweck geboten ist, 2. zur Aufnahme in ein eigenes Archiv, wenn und soweit die Vervielfältigung zu diesem Zweck geboten ist und als Vorlage für die Vervielfältigung ein eigenes Werkstück benutzt wird, 3. zur eigenen Unterrichtung über Tagesfragen, wenn es sich um ein durch Funk gesendetes Werk handelt, 4. zum sonstigen eigenen Gebrauch, a) wenn es sich um kleine Teile eines erschienenen Werkes oder um einzelne Beiträge handelt, die in Zeitungen oder Zeitschriften erschienen sind, b) wenn es sich um ein seit mindestens zwei Jahren vergriffenes Werk handelt. (3) Zulässig ist, Vervielfältigungsstücke von kleinen Teilen eines Druckwerkes oder von einzelnen Beiträgen, die in Zeitungen oder Zeitschriften erschienen sind, zum eigenen Gebrauch 1. im Schulunterricht, in nichtgewerblichen Einrichtungen der Aus- und Weiterbildung sowie in Einrichtungen der Berufsbildung in der für eine Schulklasse erforderlichen Anzahl oder 2. für staatliche Prüfungen und Prüfungen in Schulen, Hochschulen, in nichtgewerblichen Einrichtungen der Aus- und Weiterbildung sowie in der Berufsbildung in der erforderlichen Anzahl herzustellen oder herstellen zu lassen, wenn und soweit die Vervielfältigung zu diesem Zweck geboten ist. (4) Die Vervielfältigung a) graphischer Aufzeichnungen von Werken der Musik, b) eines Buches oder einer Zeitschrift, wenn es sich um eine im wesentlichen vollständige Vervielfältigung handelt, ist, soweit sie nicht durch Abschreiben vorgenommen wird, stets nur mit Einwilligung des Berechtigten zulässig oder unter den Voraussetzungen des Absatzes 2 Nr. 2 oder zum eigenen Gebrauch, wenn es sich um ein seit mindestens zwei Jahren vergriffenes Werk handelt. (5) Die Vervielfältigungsstücke dürfen weder verbreitet noch zu öffentlichen Wiedergaben benutzt werden. Zulässig ist jedoch, rechtmäßig hergestellte Vervielfältigungsstücke von Zeitungen und vergriffenen Werken sowie solche Werkstücke zu verleihen, bei denen kleine beschädigte oder abhanden gekommene Teile durch Vervielfältigungsstücke ersetzt worden sind. (6) Die Aufnahme öffentlicher Vorträge, Aufführungen oder Vorführungen eines Werkes auf Bild- oder Tonträger, die Ausführung von Plänen und Entwürfen zu Werken der bildenden Künste und der Nachbau eines Werkes der Baukunst sind stets nur mit Einwilligung des Berechtigten zulässig. --cut-- Der vollständige Wortlaut des Gesetzes ist z.B. unter verfügbar. Ein zusammenfassender Artikel zum Thema ist in der Ausgabe 5/2000 der Zeitschrift c't zu finden (online unter ). Zwei Artikel zur Urheberrechtsabgabe auf Geräte und Leermedien finden sich in Ausgabe 18/2001 genannter Zeitschrift. Siehe auch Abschnitt 3.2 dieser FAQ zu kopiergeschützten CDs. 4 Audioverarbeitung mit dem Rechner ==================================== 4.1 Audioaufnahmen ------------------- * Ich möchte meine alten Platten auf CD brennen. Wie mache ich das, was brauche ich und was muß ich beachten? Eine gute Erklärung bietet die Homepage von Jörg Eisenträger . Ausführliche Artikel zu diesem Thema finden sich auch in der Ausgabe 1/2001 der Zeitschrift c't. 4.2 MP3 (MPEG 1 Layer 3) ------------------------- * Was ist MP3? MP3 ist die gängige Kurzbezeichnung für das MPEG 1 Layer 3-Audioformat (genauer: MPEG 1 Layer 3, IS-11172-3), das 1992 standardisiert wurde. MP3 ist nicht zu verwechseln mit MPEG 3, das ursprünglich für HDTV-Übertragung (also Video) vorgesehen war und später in MPEG 2 integriert wurde. Einen MPEG 3-Standard gibt es nicht. MP3 wurde in Zusammenarbeit mit Thomson vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen in Erlangen entwickelt und verwendet psychoakustische Modelle, um die benötigte Datenrate eines Audiosignals zu verringern. Dabei sind je nach gewünschter Qualität Faktoren von 1:4 (320 kBit/s) bis 1:44 (32 kBit/s) möglich. Layer 3- Decoder sind laut Definition auch in der Lage, Layer 2- und Layer 1- Datenströme zu decodieren. Leider sieht die Realität oft anders aus. Decoder | decodiert --------+-------------------------- Layer 3 | Layer 3, Layer 2, Layer 1 Layer 2 | Layer 2, Layer 1 Layer 1 | Layer 1 Entgegen der verbreiteten Meinung ist MP3 keine Daten*kompression*, stattdessen findet eine Daten*reduktion* statt, d.h. aus dem Signal werden für das Gehör nicht relevante Teile entfernt. Dies wird als Irrelevanz- kodierung bezeichnet (die entfernten Anteile sind irrelevant für das menschliche Gehör). | Datenkompression | Datenreduktion | | (Redundanzcodierung) | (Irrelevanzcodierung) --------------+----------------------------+--------------------------- Datenrate | variabel | konstant | (abhängig vom Quellsignal) | (vorgegeben) Audioqualität | konstant | variabel | (unverändert) | (abhängig vom Quellsignal) Beispiel | PkZip, RAR, gzip | JPEG, MP3, MPEG-Video Das MP3-Verfahren ist auch in Deutschland patentiert, es sind daher je nach Anwendung Lizenzgebühren zu entrichten. Genaue Informationen dazu erhält man vom Fraunhofer-Institut . * Welche Autoradios mit MP3-Fähigkeit gibt es? Eine Übersicht und technische Informationen finden sich zum Beispiel u.a. in den Ausgaben 17/2001 und 26/2001 der Zeitschrift c't. Medion MD-4356 (ca. 150 EUR) Q-Sonic PE-7601 (ca. 200 EUR) Likko016 (ca. 250 EUR) RockfordFosgate RFX 9000 (ca. 350 EUR) Blaupunkt Los Angeles MP71 (ca. 450 EUR) Kenwood KDC-MP6090R (ca. 450 EUR) Aiwa CDC-MP33R (ca. 480 EUR) Microboss Car DVD Family (ca. 500 EUR) + Blaupunkt Woodstock DAB 52 (ca. 530 EUR) JVC KD-SH99R (ca. 550 EUR) RockfordFosgate RFX 9400R (ca. 600 EUR) Clarion DXZ818RMP (ca. 750 EUR) Traxdata mStation (ca. 800 EUR) Panasonic CQ-SRX7000N (ca. 1500 EUR) Sonicblue Rio Car (ca. 2000 EUR) * Ich möchte vom Radio direkt als MP3 aufnehmen, ohne den Umweg über eine platzfressende Wav-Datei zu gehen. Welche Software gibt es dafür? Windows: MPEGTapeDeck Windows: Audiograbber Linux: Es reicht aus, einfach den Datenstrom des Aufnahmeprogramms in den MP3-Encoder zu pipen, z.B.: vrec | lame Hinweis: Der Rechner sollte natürlich schnell genug sein, um das Signal in Echtzeit codieren zu können. Auf einem 350 MHz-Pentium-II verursacht lame-3.70 unter Linux etwa 50% CPU-Last, lame-3.51 ca. 72%. Ein 266 MHz-Pentium-II sollte also etwa ausreichen, wenn man als Encoder lame-3.70 oder neuer benutzt. Diese Angabe ist jedoch sehr parameterabhängig und ist daher nur als sehr grober Richtwert anzusehen. * Wie kann ich MP3-Dateien zusammenfügen? Es reicht, die einzelnen Dateien einfach hintereinander in eine neue Datei zu kopieren; z.B. um die Dateien datei1.mp3 und datei2.mp3 zusammenzufügen: Windows/MS-DOS: copy /b datei1.mp3+datei2.mp3 datei3.mp3 Unix/Linux: cat datei1.mp3 datei2.mp3 >datei3.mp3 Das zusammengefügte MP3 befindet sich nun in der Datei datei3.mp3. Um "Verwirrungen" des MP3-Players zu vermeiden, ist es ggf. sinnvoll, vor dem Zusammenfügen die ID3-Tags der Einzeldateien zu entfernen. * Womit kann ich MP3-Dateien schneiden und bearbeiten? Windows: MP3Trim Windows: MP3-Cutter Windows: mp3DirectCut Windows: Unphuck Windows 95/98: MP3-Cutter2 Windows 9x/NT: MannsMP3Edit Linux: mpegcut | * Wo finde ich Informationen zum Aufbau eines Audioformates (z.B. Wav)? Erste Anlaufstelle sollte die Audio File Formats FAQ sein . Eine Vielzahl von Beschreibungen auch anderer Formate findet sich unter . Dies ist die Minimalimplementation für Wav: --cut-- The format for a wave file is as follows: Offset | Description -------+--------------------------- 0x00 | chunk id 'RIFF' 0x04 | chunk size 0x08 | wave chunk id 'WAVE' 0x0C | format chunk id 'fmt ' 0x10 | format chunk size 0x14 | format tag 0x16 | number of channels 0x18 | sample rate 0x1C | average bytes per second 0x20 | number of bytes per sample | 1 = 8-bit mono | 2 = 8-bit stereo or | 16-bit mono | 4 = 16-bit stereo 0x22 | number of bits per sample 0x24 | data chunk id 'data' 0x28 | length of data chunk 0x2C | sample data --cut-- 5 Heimkino =========== Eigentlich ist dies nicht der richtige Ort für Heimkino-Fragen, da es eine eigene Newsgroup () mit eigener FAQ () zu diesem Thema gibt. Weil einige Fragen aber auch in immer wieder auftauchen, sind sie hier trotzdem noch einmal aufgeführt. * Kann mein Heimkino-Receiver/Soundkarte/sonstiges Gerät mit Dolby Digital- Decoder auch Dolby Surround decodieren? Wenn das Gerät das Dolby Digital-Logo trägt, und folglich von Dolby zertifiziert wurde, muß das Gerät auch Dolby Surround dekodieren können, sonst entspricht es nicht den Vorschriftern der Dolby-Labs. und trägt das Logo zu unrecht. 6 Kaufentscheidungen ===================== * Kann mir jemand erklären, was die Begriffe von Klangbeschreibungen (wie z.B. "trocken, warm, von den Boxen losgelöst, seidiger Klang") bedeuten? Das ist nicht möglich. Es ist sehr schwierig, einen Klangcharakter mit Worten auszudrücken und zu beschreiben. Die gewählten Begriffe sind sehr subjektiv und nicht verallgemeinerbar. Jeder Mensch wird mit den Begriffen einen anderen Klangeindruck verbinden. * Gerät A hat in der Zeitschrift xy Punkte, Gerät B aber nur yz bekommen. Ist Gerät B wirklich so viel schlechter? Mir gefällt Gerät B aber eigentlich viel besser. Welches soll ich nun kaufen? Das ist vom eigenen Geschmack und Ansprüchen an ein Gerät abhängig. Bewertungen in Zeitschriften erfolgen durch den subjektiven Eindruck der "Tester", deren Geschmack wohl in den wenigsten Fällen mit dem eigenen übereinstimmen dürfte. Mehr Punkte bedeutet in diesem Fall "hat dem Tester gefallen". Dies heißt jedoch noch lange nicht, daß es auch dem Käufer gefällt. Es ist somit vollkommen sinnlos, etwas nach Punkteangaben oder Rangeinstufungen in Zeitschriften zu kaufen. Es sollte hingegen das Gerät gekauft werden, das einem *persönlich* zusagt, nicht irgendeinem "Tester" in irgendeiner Zeitschrift. Um Enttäuschungen zu vermeiden, ist es daher unabdingbar, sich das Gerät der Wahl vor dem Kauf anzuhören. Dies kann durch keinen Test und keine subjektive Beurteilung durch andere Personen ersetzt werden. Auch Empfehlungen in der Newsgroup können deshalb nur durch persönliche Vorlieben gefärbte Vorschläge sein. 7 Geräte ========= 7.1 Empfehlenswerte Kopfhörer ------------------------------ * Heim-Hifi (akustisch offen): - AKG K-501 (110--200 EUR) - Sennheiser HD 580 (180--200 EUR) - Beyerdynamic DT-911 - Grado SR 125 * Portabel: - Koss Porta Pro I (offen, 60 EUR) 7.2 Empfehlenswerte Mikrofone ------------------------------ * ECM-MS 957 [von Joachim Weber ] * AKG C1000 (ca. 200 EUR) * AKG C3000 (insbes. für Gesang, ca. 300 EUR) [von Andrew Morgan ] * Neumann KM 184 (ca. 550 EUR) * Sennheiser MKH-Reihe (ab ca. 900 EUR) * Audio Technica ATR 25 (ca. 50 EUR) [von Hubert Barth ] * AKG C 480 mit CK62 (Kugel) oder CK61 (Niere) * AKG C 414 * Sennheiser MKH 50 * Beyer M201 (hervorragendes dyn. Mikrofon, Superniere) [von Daniel Fuchs ] * Shure SM 58 (weit verbreitetes Live-Gesangsmikro, hiermit kann man für den Einstieg praktisch nichts falsch machen, ca. 100 EUR) * "Ohrkopf"mikrofone OKM II der Firma Soundman (insbes. für Binauralaufnahmen) 8 Umstrittene Produkte ======================= Hier sind einige Produkte und Verfahren aufgeführt, die in der Newsgruppe unter der Bezeichnung "Voodoo" geführt und oft sehr kontrovers diskutiert werden. Schlußendlich muß jeder für sich selbst entscheiden, was er damit anfängt; der Autor dieser FAQ distanziert sich jedoch von solchen Dingen. * Bedini Clarifier Diese dort angebotenen Geräte werden für unseriös gehalten, vom Kauf ist daher besser abzusehen. Ein erteiltes Patent (Nr. 5,487,057) sagt nichts über die Wirkungsfähigkeit aus. Die Threads aus mit dem Subject "DVD-A" und "Bedini Clarifier" sind bei recherchierbar. Die Patentschrift wurde am 13.06.1999 in gepostet. * Netzleisten, Netzkabel Die angebotenen Produkte von werden ebenfalls für unseriös gehalten, die dort gegebenen Erklärungen der Wirkungsweise führen in der Newsgruppe regelmäßig zu Erheiterungen. * grün angemalte CDs * Randfräsung von CDs * Einbrennen von Kabeln, Einbrenn-CDs, Entmagnetisierungs-CDs 9 Links ======== * Schallplatten Plattenwaschmaschinen: Konstrukteur: Frank Gales Mehr über Schallplatten und Plattenspieler gibt es bei der Mailingliste "Vinyl lebt" . * Kopfhörer und Zubehör + + A Credits ========== Für hilfreiche Hinweise danke ich Frank Klemm Andreas Hünnebeck Kurt Jansson Thomas Ludwig sowie allen, die in dieser FAQ genannt wurden. ----------------------------------------------------------------------